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Die Vorolympische Saison startete für mich sehr erfolgreich. Im Oktober konnte ich mich beim nationalen Qualifikationswettkampf für die Weltcups über die Strecken 3000m, 1500m, Massenstart und Teamverfolgung einen Platz im Team sichern.

Die ersten beiden Weltcup Rennen fanden im November in Asien statt. Ich freute mich sehr auf die Erfahrungen in Japan und China. Mein Programm in Japan war intensiv. Vier Rennen an drei Wettkampftagen. Gestartet bin ich mit den 1500m, wobei ich überhaupt nicht ins Rennen gefunden habe. Abhacken und nach vorne schauen, dachte ich mir. Am zweiten Tag konnte ich über die 3000m bereits ein viel besseres Rennen zeigen und landete auf dem 18.Platz in der B-Division. Am letzten Tag trat ich morgens mit den Schweizer Frauen in der Team Verfolgung an. Uns gelang ein solides Rennen und wir platzierten uns auf dem 2. Rang in der B-Division. Leider steigt nur Platz 1 in die B-Gruppe auf. Zum Abschluss meine Paradedisziplin, der Massenstart. Bereits beim ersten Punktesprint konnte ich mich durchsetzen und holte die 3 Punkte. Diese verhalfen wir in der Endabrechnung zu Rang 8.

Direkt danach ging es weiter nach China. Diese Eishalle bringt mich immer wieder zum staunen. Sie wurde für die olympischen Spiele 2022 in Peking gebaut und ist wirklich riesig. Auch dieses Wochenende liefen die 1500m leider nicht nach Plan. Über die 3000m konnte ich meine Leistung abrufen und erneut Weltcuppunkte sammeln. Beim abschliessenden Massenstart bin ich ein sehr aktives Rennen gelaufen, war jedoch zum falschen Moment am falschen Ort. Diese Woche musste ich mich mit dem 16. Rang zufrieden geben.

Die nächsten Weltcup finden Ende Januar in Nordamerika statt. Bis dahin ist wieder hartes Training angesagt.

Nach der Saison ist vor der Saison. Das klingt logisch, doch viele wissen nicht was das für uns Wintersportler/innen wirklich bedeutet. Rund zwei Wochen Sportpause gönnt mir jeweils mein Trainer nach der Saison. Danach wird sich Schritt für Schritt wieder an den Trainingsalttag herangetastet. Seit Mitte April verbringe ich meine Trainingswochen am Stützpunkt im Deutschen Geisingen. Trainiert wird von Montag bis Samstag, jeweils 1-3 Einheiten täglich.

Nach den Erfolgen von letzter Saison ist es mir dieses Jahr sehr leicht gefallen wieder ins Training zu finden. Ich habe die letzten Jahre gelernt auch kleine Erfolge und Fortschritte zu feiern. Mir jeden Tag kleine Ziele zu stecken und nicht nur das grosse Ganze, das grosse Ziel, vor Augen zu haben.

Mitte Juli ging es für mich das erste Mal seit letztem Winter wieder aufs Eis. Ein zweiwöchiges Trainingslager in Inzell hat mir wieder gezeigt was ich an dieser Sportart so liebe. Nun sind wir bereits wieder zurück auf Rollen, wo der letzte Reiz für die bevorstehende Saison gelegt wird.

Zum ersten Mal in meiner Karriere konnte ich mich für die Mehrkampf Weltmeisterschaften qualifizieren. Diese finden lediglich alle zwei Jahre statt. Bei den Damen werden die Strecken 500m, 3000m, 1500m und 5000m gelaufen wobei eine Gesamtwertung die Mehrkampf Weltmeisterin kürt. Die stärksten 24 Athletinnen der Weltcups qualifizieren sich dabei für die Titelkämpfe.

Dieses Jahr fand der Wettkampf in Inzell satt, in meiner Trainingseishalle. Ich konnte das Wochenende in vollen Zügen geniessen. Es hat einfach wahnsinnigen Spass gemacht vor den gefüllten Rängen mit tobenden Fans zu laufen. Auch meine Familie und Freunde kamen zum anfeuern, das hat mich umso mehr gefreut.

Beendet habe ich die Mehrkampf WM auf dem 20. Rang. Am meisten habe ich mich dabei über meine neue Bestzeit über 500m gefreut.

Mit diesem Wettkampf geht auch meine Saison 2023/ 2024 zu Ende. Es war definitiv meine erfolgreichste Saison meiner Karriere. Dabei möchte ich mich bei allen Menschen bedanken die mir diese Erfolge und Emotionen überhaupt ermöglichen. Von ganzem Herzen VIELEN DANK!! ♡

In Calgary, Kanada fand am vergangenen Wochenende die Einzelstrecken Weltmeisterschaft statt, es ist DAS Saisonhighlight schlechthin. In jeder Disziplin wird ein Weltmeister/in geführt. Ich durfte in der Teamverfolgung und im Massenstart mit bei diesen Titelkämpfen starten.

Nach der Bronzemedaille an den Europameisterschaften haben wir uns in der Teamverfolgung natürlich auch für die WM hohe Ziele gesteckt. Unser Lauf war schnell aber definitiv nicht der perfekte Lauf, das wussten wir alle. Mit einem neuen Schweizer Rekord klassierten wir uns auf dem 8. Rang. Nicht ganz das Resultat was wir uns erhofft hatten, jedoch umso motivierender nächste Saison wieder richtig anzugreifen.

Am nächsten Tag fand der Massenstart statt. Anders als bei den Weltcups wurden an den Weltmeisterschaften wieder Vorläufe/Halbfinals gelaufen. Die ersten 8 jedes Halbfinals qualifizieren sich jeweils für den Final. Mein Halbfinallauf war sehr nervös und hektisch. Mir gelang es relativ gut die Ruhe zu bewahren womit ich mich als 6. für den Final qualifizierte.

Im Finale hatte ich nichts mehr zu verlieren. Jeden Punktesprint angreifen, war die Zielformulierung. Ich habe bis zum Schluss gekämpft und bin überglücklich mit dem 7. Rang!!

Völlig ausgepowert konnte ich mir danach das Massenstart Rennen der Männer ansehen, welches meine Nerven ein letztes Mal forderte. In einem hoch spannenden Rennen lief Livio Wenger auf den 3.Rang und sicherte der Schweiz somit die erste WM-Medaille in der Geschichte. Was für ein Wahnsinns Moment.

Ich kann es immer noch nicht glauben. Am Weltcup in Quebec ist mir historisches gelungen. In einem sehr aufregenden Massenstart Rennen bin ich auf den 2. Rang gelaufen.

Bereits nach 4 von 16 Runden konnte ich mich mit einer Gruppe von 7 Läuferinnen vom Hauptfeld absetzten. Wir gewannen schnell an Metern und es wurde klar, die Medaillen werden unter uns 7 Läuferinnen ausgemacht. Ich versuchte locker zu bleiben und sagte zu mir selbst: «Du kannst das, du hast das Zeug aufs Podest zu laufen».

600m vor dem Ziel startete ich die Attacke, es fühlte sich an als wäre ich komplett im «Flow». Komplett bei mir selbst. Bis zur Ziellinie überholte mich nur noch die Belgierin Sandrine Tas. Es ist die Silberne Medaille für mich und ich könnte nicht glücklicher darüber sein. Meine Teamkollegin Kaitlyn klassierte sich bei dem Rennen auf den 4. Rang, diesen Erfolg mit ihr und meinem Team vor Ort zu erleben war ein unglaubliches Gefühl.

Ein riesiges Dankeschön an meinen Coach Kalon Dobbin, der mir jahrelang alles beigebraucht hat, um auf dieses Weltcup Podest zu laufen.

Es ist einfach unglaublich. Im Team Pursuit an den Europameisterschaften gewannen wir als erste Schweizerinnen überhaupt eine Medaille an einem Grossanlass. Diesen Moment mit meinen Teamkameradinnen zu teilen ist ein fantastisches Gefühl.

Gestartet haben die Titelkämpfe für mich am Freitag mit den 3000m. Den Moment, an der Startlinie zu stehen, in diesem vollgepackten Stadion werde ich nicht so schnell wieder vergessen. Die tobende Menge hat mich wortwörtlich getragen. Mit meinem 12. Platz bin ich sehr zufrieden.

Auch die 1500m am Samstag waren ein Erfolg. Ich konnte das Rennen ohne Druck geniessen und lief dabei mit einer persönlichen Bestzeit auf den 14.Platz.

Am Sonntag war DER TAG. Team Pursuit und Massenstart standen auf dem Programm. Wir wussten, dass wir gut in Form sind als Team. Seit gut 5 Jahren trainieren wir jeden Tag zusammen. An der Startlinie haben unsere Beine gezittert, allen war klar, eine Medaille ist heute möglich. Wir sind schnell gestartet, sehr schnell, nur wenige Zentel langsamer als die überlegenen Holländerinnen. Im Verlauf des Rennes ging uns leider etwas die Puste aus. Mit genauer 0.01 Sekunden Vorsprung auf Italien und 0.07 Sekunden Rückstand auf Deutschland retteten wir uns über die Ziellinie. Die bronzene Medaille ist der Lohn für unsere jahrelange harte Arbeit. Bei der anschließenden Siegerehrung spürte ich all diese Emotionen.
Doch das Wochenende war noch nicht zu Ende. Im anschliessenden Massenstart Rennen versuchte ich möglichst viele Zwischenpunkte zu sammeln. Es war ein schnelles und sehr spannendes Rennen. Der 7. Schlussrang rundete diesen unglaublichen Tag ab.

Alle diese Momente und Emotionen erleben zu dürfen ist für mich nicht selbstverständlich. Ein riesen Dankeschön gilt jedem Einzelnen der mich auf diesem Weg begleitet und unterstützt. Es braucht ein ganzes TEAM ★

Foto 1-5 von Lars Hagen
Foto 6-7 von Drew Kaplan